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04.02.2013 18:54 Alter: 11 yrs
Kategorie: 1-2013, Soziale Verantwortung

Arbeitswelt wird langsam altersgerechter

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat den zweiten Fortschrittsreport ?Altersgerechte Arbeitswelt? vorgelegt. Trotz großen Potenzials Älterer tun sich KMU noch schwer bei der Integration und Arbeitsplatzgestaltung.


Der erste Bericht erschien im November 2010, zur Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre. Jetzt legt das BMAS den zweiten Fortschrittsreport Altersgerechte Arbeitswelt vor. Er widmet sich dem Thema Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation und bietet zudem aktualisierte statistische Daten zur Beschäftigungssituation Älterer.

 

Ältere Arbeitnehmer sind laut Bericht die Gewinner auf dem Arbeitsmarkt der vergangenen Jahre. Mit steigendem Fachkräftebedarf rücken die sie als gut ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter immer weiter in den Fokus der Arbeitgeber. Diese müssen jedoch die große Chance nutzen, um die Rahmenbedingungen für längeres Arbeiten zu verbessern.

 

Die Stichworte heißen Arbeitsorganisation, Fortbildung und Gesundheitsförderung. Gerade kleinen und mittelgroßen Betrieben mangele es allerdings noch oft an Wissen und Konzepten, so der Bericht. Dabei gebe es aber noch ein anderes Potenzial, das brach liegt: ältere Menschen, die Arbeit suchen. Sie haben es nach wie vor sehr schwer, wieder in Beschäftigung zurückzukommen.

 

Hauptaufgabe für Politik, Arbeitsvermittlung und Arbeitgeber sei es daher, die Hürden für einen Wiedereinstieg zu senken. Der Fortschrittsbericht zeigt, dass sich die ehemals skeptische Einstellung der Arbeitgeber gegenüber älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dreht. "Sie sind wertvolle und hoch motivierte Fachkräfte, die enormes Wissen und Erfahrung an die jüngere Belegschaft weitergeben. Lebenserfahrung kann man eben nicht googeln", so Arbeitsministerin Ursula von der Leyen bei der Vorstellung des Berichts.

 

Der zweite Fortschrittsreport ?Altersgerechte Arbeitswelt? zeigt:

? Es gibt es noch erhebliches Potenzial für eine alters- und alternsgerechten Arbeitsgestaltung in den Betrieben. Bewusste Anstrengungen bei der Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation sind Voraussetzung, um Ältere länger motiviert in Beschäftigung zu halten.

? Ältere werden für den Arbeitsmarkt immer wichtiger: Seit 2005 ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Altersgruppe 55 bis 64 Jahre um fast 1,8 Millionen gestiegen.

? Die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen hat seit 2000 jedes Jahr zugenommen. In der Altersgruppe 60 bis 64 Jahre hat sich dieser Wert seit 2000 mehr als verdoppelt, bei den Frauen in dieser Altersgruppe sogar verdreifacht.

 

Die großen Fortschritte der Arbeitsmarktbeteiligung Älterer sind mit deutlichen Veränderungen der Arbeitsgestaltung für Ältere einhergegangen. Der Report zeigt aber, dass weiter Handlungsbedarf besteht:

? Fast alle Großbetriebe bieten spezielle Maßnahmen für ältere Beschäftigte an. In vielen kleinen und mittelgroßen Betrieben fehlen solche Maßnahmen aber.

? Gesundheitlich belastende und körperlich schwere Arbeit hat seit den 1990er Jahren zwar abgenommen. Zugleich haben aber hohes Arbeitstempo und Termindruck deutlich zugenommen. Das bringt neue Belastungen besonders für Ältere.

? Arbeitszeiten können von Betrieben noch besser darauf ausgerichtet werden, dass Ältere weniger belastet werden, etwa durch Umstellungen der Schichtpläne und Ausdünnung der Nachschichten.

 

Den Fortschrittsreport ?Altersgerechte Arbeitswelt?, die Vorgängerberichte und viele Informationen zum Thema finden Sie unter www.bmas.de.

 

Wie future das Thema Demografische Entwicklung sieht, lesen Sie im Standpunkt von Dr. Udo Westermann.

 

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