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< Nachhaltige Entwicklung im Kreis Steinfurt
01.07.2003 13:43 Alter: 21 yrs
Kategorie: Termine

Vom intelligenten Umgang mit Energie

Ihr vorbildliches Engagement hat jetzt zu einem kleinen Jubiläum geführt: Die Umweltbeauftragten von future-Unternehmen in der Region Regensburg/Ostbayern haben sich kürzlich zum 25. Mal getroffen. Dabei ging es jedoch weniger feierlich als gewohnt sachlich zu. Und wie gewohnt, war die Einladung zusammen mit dem Umweltarbeitskreis der IHK Regensburg erfolgt. Als Themenschwerpunkt hatte Robert Glassl, der Leiter des future-Regionalbüros die drei aktuellen Es auf die Tagesordnung gesetzt: ?Energieeffizienz ? Erneuerbarer Energien ? Emissionshandel?. Johann Fenzl und Joseph Konradl vom Zentrum für rationelle Energieanwendung und Umwelt, GmbH (ZREU), in dessen Räumen das Treffen stattfand, stellten ihre Einrichtung vor und leisteten mit ihren Referaten Orientierungshilfe für die Diskussion.


 

So wies Fenzl daraufhin, dass etwa 2010 das Fördermaximum fossiler Energieträger erreicht sein werde. Ob der freie Markt mit seinen kurzfristigen Amortisationszeiten von Investitionen rechtzeitig Lösungen bereitstellen könne, um bis 2035 zwei Drittel der fossilen Energieträger zu ersetzen, sei fraglich. Ansatzpunkte dazu müssten sein, die Energieeffizienz zu erhöhen und Einsparpotenziale zu nutzen, beispielsweise im Industrie- und im Kraftwerksbereich, wo jeweils 10-15 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden könnten.

 

Ökoschulprogramm

Wie der Weg dahin sinnvoll eingeschlagen werden kann, zeigte Joseph Konradl an einigen Beispielen auf. So hat das ZREU unter anderem das Ökoschulprogramm der Stadt Regensburg fachlich begleitet. Dabei ging es um die Förderung des bewussten Umgangs mit Energie, Schonung der Umwelt sowie Senkung des Betriebsmittelverbrauchs in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall. In den Schulen führten die ZREU-Mitarbeiter Informationsveranstaltungen und Hausmeisterschulungen durch, analysierten den Energie- und Wasserverbrauch und entwickelten Vorschläge für Einsparungen. Die damit erzielten Gewinne seien zu je einem Drittel zwischen den beteiligten Hausmeistern, den Schulen und dem ZREU aufgeteilt worden, so Konradl.

 

Bei einem zweiten Vorhaben stand die Minderung klimaschädlicher Abgase aus industriellen Anlagen durch rationelle Energienutzung im Mittelpunkt. Dabei sollten Energieverbrauchskennzahlen in der Bäckereibranche ermittelt und betriebliche CO2-Minderungspotenziale entwickelt werden. Im Ergebnis konnte das ZREU mit den Beteiligten eine Reihe von Verbesserungsmaßnahmen erarbeiten. Dazu gehörten beispielsweise die Minimierung der Aufheizzeit der Öfen, die Erneuerung des Druckluft-Rohrleitungsnetzes und die Sicherstellung regelmäßiger Wartung.

 

ZREU

Wie anhand der Beispiele deutlich wurde, berät das ZREU öffentliche und private Auftraggeber und ist mittlerweile international tätig. Der TÜV Bayern Sachsen hat es gemeinsam mit einem kommunalen Zweckverband 1995 als privatwirtschaftlich organisierte, rechtlich unabhängige GmbH gegründet.

 

Im Vordergrund aller Projekte stehen die Energieeffizienz und der Einsatz Erneuerbarer Energien. Das ZREU bietet Unterstützung bei Beratung und Planung, der Grundlagenermittlung, dem Genehmigungsverfahren und der Bauüberwachung. Dabei ist es auf regionale Entwicklungen und Technologietransfer spezialisiert. Zudem ist die Gesellschaft Mitglied des OPET-Netzwerks (Organisation for the Promotion of Energy Technologies) der Kommission der Europäischen Gemeinschaft. In dieser Eigenschaft unterstützt sie Kommunen und Unternehmen bei der Antragstellung und Realisierung von Projekten im Rahmen europäischer Förderprogramme und internationaler Vorhaben.

 

Emissionshandel

Internationale Zusammenhänge waren auch für den dritten Themenbereich des Erfa-Treffens von Bedeutung. Hier ging es um die Perspektiven, die der Handel mit Emissionsrechten auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls den Unternehmen bietet. Dr. Roland Geres von FutureCamp erläuterte den Teilnehmern die so genannten flexiblen Mechanismen des Kyoto-Protokolls: Emissionshandel, Joint Implementation und Clean Development Mechanism. Weltweit wird der Handel mit Emissionsrechten ab 2008 zum Alltag gehören, innerhalb der EU wird jedoch schon 2005 damit gestartet. Wenn ein Unternehmen über eine entsprechende Anlage verfügt, kann durchaus eine Pflicht entstehen, dass es am Emissionshandel teilnehmen muss. Entsprechende Anlagen benötigen ab 2005 neben einer Betriebsgenehmigung auch Emissionshandelsrechte. In Deutschland wird das in zirka 4000 bis 5000 Fällen zutreffen. Jeder der genehmigten Anlagen wird eine so genannte Treibhausgas-Emissionsberechtigung zugewiesen. Für den Handel mit solchen Emissionsrechten hat jedes Unternehmen eine Monitoring- und Berichterstattungspflicht. ?Es empfiehlt sich, mit dieser rechtzeitig zu beginnen,? so Dr. Geres.

 

future-Büro Regensburg/Ostbayern ? Robert Glassl,

Klingen 24, 93155 Hemau, Fon/Fax: 09491/3558,

regensburg@future-ev.de