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< future-Nachhaltigkeitscheck 2003
22.12.2003 13:21 Alter: 20 yrs
Kategorie: Projekte, Einstiegshilfen

Bundesweites future-Projekt: Schritt für Schritt zum systematischen Umweltmanagement

Professionelles Umweltmanagement nach EMAS oder ISO 14001 ist vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland noch fremd. Seit einiger Zeit nimmt die Zahl der Betriebe, die die EMAS-Verordnung umsetzen, sogar wieder ab. Mit einem 18-monatigen Projekt unter der Federführung von future e.V. wollen Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) den Unternehmen jetzt den Einstieg in ein systematisches, professionelles Umweltmanagement nach EMAS erleichtern.


Skepsis in den Unternehmen

Eine zentrale Ursache für die schleppende Entwicklung sind die Vorbehalte der Verantwortlichen in den Betrieben. Sie fürchten den Aufwand und die Kosten, die sie mit der Einführung eines professionellen Systems verbinden. Gleichzeitig wissen sie zu wenig über die Vorteile, zum Beispiel Einsparungen durch geringeren Material- und Energieverbrauch und den Imagegewinn.

 

Ein Teil der Unternehmen setzt bereits Systeme ein, die als Teilmenge von EMAS oder ISO 14001 angesehen werden können. Diese Systeme erleichtern ihnen theoretisch den Zugang zu einem systematischen Umweltmanagement, weil sie es erlauben, Schritt für Schritt umweltrelevante Themen anzupacken. Viele Unternehmen begnügen sich aber mit ersten Erfolgen, obwohl sie die Grundlage für ein Umweltmanagementsystem bereits gelegt haben. Ihnen fehlt die Brücke von der Einstiegshilfe zur Verankerung des Systems in ihrer Organisation.

 

Stufenmodell zur stetigen Verbesserung

Wesentliches Ziel des Vorhabens ist es, die bislang praktizierten Umweltmanagement-Ansätze unterhalb von EMAS und ISO 14001 zu evaluieren und ein umweltpolitisches ?Stufen-Konzept? zu entwickeln. Anhand dieses Stufenkonzepts sollen die Umwelt-Erfolge der einzelnen Stufen systematisch voneinander abgegrenzt werden. Ziel dieses Stufenmodells ist es, mittelfristig zahlreiche weitere Teilnehmer für das EMAS-Umweltmanagementsystem zu gewinnen; kurzfristig soll insbesondere eine große Zahl von KMU motiviert werden, erste Schritte im Bereich freiwilliger, systematischer Umweltschutzmaßnahmen zu gehen. Dabei sollen die ?Einsteigerunternehmen? motiviert werden, auf Grundlage der Erfahrungen anderer Unternehmen weitergehende Ansätze des betrieblichen Umweltmanagements bis hin zu einer Beteiligung an EMAS zu nutzen (?Stufen-/Treppenkonzept?), ohne dass dies bereits Vorbedingung für die Beteiligung an der jeweiligen ?Stufe der Treppe? wäre.

 

Den Einstieg erleichtern

UBA und BMU wollen die Erfahrungen der Betriebe mit Instrumenten wie zum Beispiel Ökoprofit, EcoStep oder Grüner Gockel jetzt nutzen, um Umweltmanagement auf breiter Front voranzutreiben. Dazu erfasst und analysiert das Projektteam mit Hilfe eines detaillierten Kriterienrasters bestehende Ansätze auch in anderen europäischen Staaten im Hinblick auf ihren ökologischen und ökonomischen Nutzen und entwickelt anschließend ein Stufenmodell, das den Einstieg in ein systematisches Umweltmanagement erleichtert. Dieses Modell soll die Betriebe dazu motivieren, ein Umweltmanagementsystem aufzubauen, das sich an EMAS orientiert und später in der Validierung mündet. Voraussetzung dafür ist, dass die Inhalte von EMAS bekannter und Informationsdefizite aufgedeckt werden. Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit während des gesamten Projektverlaufs soll das Thema Umweltmanagement im Bewusstsein der zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Unternehmen verankern.

 

Parallel dazu wertet future e.V. gemeinsam mit Adelphi Consult in Berlin und dem Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU) bestehende Förderprogramme der öffentlichen Hand im Umweltbereich nach einheitlichen Kriterien aus. Dazu gehören Aspekte wie Teilnehmerzahl, Förderumfang, Teilnahmevoraussetzungen und Attraktivität des Logos. Außerdem stellt das Projektteam die Forderungen der Wirtschaft an solche Programme zusammen. Aus den Untersuchungsergebnissen leitet es eine Förderstrategie mit Handlungsempfehlungen für die politischen Entscheidungsträger ab.

 

Info: future-Büro München, Sabine Braun,

Ickstattstraße 26, 80469 München,

Fon: 089/202056-22/23, Fax: -50, muenchen@future-ev.de