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< Umweltbeauftragter des Jahres 2003:
22.12.2003 13:13 Alter: 20 yrs
Kategorie: Termine

future-Jahrestagung: Instrumente für zukunftsfähige Unternehmen

future wird auch 2004 mit neuen und interessanten Projekten Nachhaltiges Wirtschaften in die Unternehmen befördern. Das sind die guten Nachrichten, die die Gäste und Vertreter von future und Mitgliedsunternehmen zu Beginn der Jahrestagung am 11.11.2003 beim Gastgeber-Unternehmen armacell in Münster hören konnten. Die in diesem Jahr auf einen Tag komprimierte Jahrestagung begann mit der Mitgliederversammlung. Daran schloss sich das eigentliche Tagungsprogramm mit Impulsreferat und Workshop-Programm an. Der Tag endete mit Podiumsdiskussion und anschließendem Sektempfang, bei dem der Umweltbeauftragte des Jahres ausgezeichnet wurde.


future Projekte 2002 bis 2005

future-Geschäftsführer Dr. Udo Westermann führte die Mitgliederversammlung durch die laufende Projektarbeit und gab einen Ausblick auf die future-Zukunft. Zu den Projekten 2002 und 2003 gehören be.st (das Benchmarking-Projekt war zentrales Workshop-Thema der Jahrestagung), kompakt (das Kompetenzentwicklungsprojekt in der Ernährungswirtschaft) und MODUL II (das Handwerksprojekt mit dem Meisterteam-Netzwerk). Diese Projekte laufen bis Ende 2004 bzw. Mitte 2005. Neue Projekte sind der fNC (der future-Nachhaltigkeitsscheck), die Einstiegshilfen für systematisches Umweltmanagement für KMU (gefördert vom Umweltbundesamt) und die Untersuchung zu Corporate Sustainable Responsibility (CSR) und Nachhaltigkeitsberichterstattung zusammen mit dem IÖW Berlin. Mitte 2004 soll zum ersten Mal ein future/IÖW-Ranking von Nachhaltigkeitsberichten entstehen.

 

Abgeschlossene Projekte waren 21 Haushalte für Nachhaltigkeit in Hannover, COUP21 in Nürnberg und Nachhaltige Entwicklung im Kreis Steinfurt.

 

Trotz guter Projektsituation zeigt die Entwicklung der Mitgliederzahlen nach unten. Hier geht es future wie den meisten anderen Unternehmer-Verbänden. Angesichts der Kassensituation suchen Vorstand und Geschäftsführung nach Kostensparpotenzialen. Auf der Strategietagung im Januar 2004 sollen mit den future-Büros neue Ideen entwickelt werden. Alter und neuer Vorstandsvorsitzender von future ist Winfried Eismann, der seit 1997 dieses Amt innehat und für weitere zwei Jahre bestätigt wurde.

 

be.st-Practise in Unternehmen

Mit seinem Impulsreferat ?Nachhaltige Unternehmensentwicklung: Wiederstände und Erfolgsfaktoren? machte Bodo Brombacher, Gesamtwerkleiter von Siegenia-AUBI, deutlich, wie wandlungsfähig mittelständische Unternehmen sein können ? und wie notwendig diese Fähigkeit ist, um ökonomisch, ökologisch und sozial bestehen zu können. Der Hersteller von Fensterbeschlägen ist dem Wettbewerbsdruck mit einem Managementmix von Flexibilisierung, Beteiligung, EFQM/be.st und Prozessreporting begegnet. Besonderes Thema von Brombacher war in Münster die konsequente Verfolgung und Transparenz von Unternehmenszielen. Unternehmensziele könnten z. B. Kundeninteressen und die Steigerung des Unternehmenswerts sein. ?Wenn über Ihr Unternehmen etwas Positives zu lesen ist, bekommen Sie qualifizierteres Personal als über eine Stellenanzeige?, plädierte Brombacher dafür, Gutes zu tun und die Kommunikation darüber nicht zu vergessen. Bei Siegenia-Aubi auditieren die Mitarbeiter die Prozesse selbst. ?Die Kostenpotenziale liegen in den Prozessen?, sagte Brombacher. Sein Unternehmen ist mit dieser nachhaltigkeits- und prozessorientierten Strategie auf Erfolgskurs, während der Wettbewerb Verluste macht. Das Unternehmen wurde 2003 von der Zeitschrift ?Capital? zu Deutschlands bestem Arbeitgeber (hinter Microsoft) gekürt. Brombacher: ?Wenn Sie Ihre Ziele konsequent verfolgen, können Sie den Erfolg nicht verhindern.?

 

be.st und fNC

In den Workshops wurden zwei in Projekten entwickelte Praxisinstrumente zur Selbstbewertung vorgestellt. Nach der Vorstellung des be.st-Projektes durch Angelika Baur von future berichteten zwei der beteiligten Unternehmen (Jowat und Siegenia-AUBI) von ihren Erfahrungen bei der praktischen Anwendung dieses Instruments zur Selbstbewertung von Geschäftsprozessen. Der Zeitaufwand für die Einarbeitung zahlt sich aus, denn in beiden Fällen war die Resonanz auf den bisherigen Projektverlauf und die Ergebnisse positiv. Der future-Nachhaltigkeitscheck 2003 (fNC) konnte von den Teilnehmern der Arbeitsgruppe 2 gleich beispielhaft durchgeführt werden. Fazit der Diskussion: Die beteiligten Unternehmen konnten sich vorstellen, dieses Instrument auch in Ihrem Unternehmen anzuwenden. Aufwand, Detaillierungsgrad und Nutzen schien Ihnen für ein Einstiegsinstrument durchaus angemessen.

 

Funktionierende Instrumente

Die Podiumsdiskussion zeigte, dass die nachhaltige Wirtschaftsführung in verschiedenen future-Projektunternehmen zum wirtschaftlichen Erfolg beiträgt. Unter Moderation von future-Vorstandsmitglied Sabine Braun diskutierten die Unternehmer und Manager über die stärkere Prozessorientierung des Nachhaltigkeitsmanagements. Gerade in hierarchisch schlanken mittelständischen Unternehmen seien Flexibilität aber auch die Kenntnis genauer Prozessgrenzen wichtig. ?Sie müssen alles flexibel halten in einem visionären Ganzen?, forderte Brombacher die Teilnehmer auf. Ralf Nitschke, Vorstand der Jowat AG betonte, dass mit zunehmender Größe nicht jeder Kunde flexibel bedient werden könne. Martin Schergung von der Hychem AG verwies auf die Entdeckung von Innovationspotenzialen durch be.st/EFQM: ?Ich bin ein EFQM-Fan geworden. Ziele lassen sich nur bewerten, wenn man auch Kennzahlen hat.? Auch Ulrich Berens von CB Chemie und Biotechnologie wollte auf EFQM nicht mehr verzichten: ?Ohne System und ohne Kennzahlen geht es nicht.? rb

 

Kontakt: future Büro Bochum, Ralf Bindel, Am Varenholt 123, 44797 Bochum, Tel. 0234 - 9799-513, Fax -514, bochum@future-ev.de