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03.12.2016 16:36 Alter: 7 yrs
Kategorie: 3-2016, Ökologische Verantwortung

Versandhändler memo liefert in Berlin per E-Bike

Im Versandhandel ist vor allem in Großstädten die so genannte letzte Meile zur Haustür der Kunden ein Problem: Es fehlt an Platz zum Parken und Rangieren. Das future-Mitgliedsunternehmen memo liefert jetzt über Elektro-Lastenräder aus, die sogar schneller sind als normale Zustellfahrzeuge - und emissionsfrei.


memo und memolife Kunden innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings werden emissions- und lärmfrei durch das Rad-Logistik-Unternehmen Velogista GmbH beliefert.

250 Kilogramm können die Elektro-Lastenräder an Fracht laden, ihre Akkus werden mit 100 Prozent Ökostrom geladen. Die Fahrer dürfen in Berlin die Busspur und Fahrradwege benutzen und Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung befahren. Das bedeutet schnellere und umwelt- und gesundheitsverträglichere Zustellung als mit einem Lkw oder Transporter. In Berlin kooperiert der Versandhändler memo dazu seit kurzm mit dem Rad-Logistiker Velogista. Aktuell kommen rund 1000 memo-Kunden in den Genuß, Anfang Dezember waren bereits 2000 Sendungen auf diesem Weg ausgeliefert.

Gerade in Großstädten und Ballungsräumen bietet die Zustellung mit dem E-Lastenrad viele Vorteile. Über Velogist auch noch den, dass das Unternehmen mit dem Kunden den Zeitpunkt der Lieferung vereinbart, so dass dieser sicher angetroffen wird. Das geschieht unmittelbar nach der Bestellung bei memo. Trifft sie bis 16:00 Uhr ein, wird sie noch am selben Tag mit der so genannten memo-Box, dem mit dem Blauen Engel ausgezeichneten Mehrweg-Versandsystem von memo, nach Berlin zum Zusteller geschickt. Dort nimmt sie Velogista am Folgerag bis 10:00 Uhr an und stellt nach Sortierung innerhalb von zwei Stunden zu.

Bisher haben selbst große Zustellunternehmen wie DHL, UPS und GLS nur an einzelnen Standorten Elektro-Lastenräder im Einsatz. Doch die Deutsche Post ist bereits jetzt der größte Nutzer von E-Lastenbikes - allerdings mit geringerer Zuladung. Im Projekt "Ich ersetze ein Auto" hatte das DLR 2014 zusammen mit Kurierdiensten gezeigt, wie groß das Potenzial für Elektro-Lastenräder mit hoher Zuladung (250 kg, Grundfläche Europalette) in Städten ist. In zwei Jahren waren in sieben Großstädten 127.000 Sendungen per E-Lastenbike ausgeliefert worden. Neun von zehn Kurieren hielten seinerzeit den Einsatz für sinnvoll. Die Mehrheit von ihnen ist überzeugt, dass sie sich grundsätzlich im Kuriergeschäft durchsetzen werden. Größter Vorteil ist für die Kuriere die Möglichkeit zur Kombination von Aufträgen, zugleich ein Wettbewerbsvorteil - und die geringere körperliche Belastung, so dass die Fahrer mehr Aufträge bearbeiten können. Aber gerade bei den Kunden kommen die Elektro-Lastenräder besser als die fossilen Zustellfahrzeuge an, in punkto Spaßfaktor, Umweltschutz und Parksituation beim Kunden. In der EU stammen etwa zehn Prozent der Emissionen des Transportsektors von leichten Lkw und Transportern, die durch Elektro-Lastenräder ersetzt werden könnten. Laut DLR könnte jede zweite Auslieferung statt mit dem fossilen Transporter mit dem E-Lastenrad erfolgen. Die Anschaffungskosten liegen bei rund 5000 Euro.

memo hat neben der ökologischen Zustellung in Berlin noch mehr getan, was für alle Kunden gilt: Die memo-Box, die den Umverpackungs- und Transportverpackungsaufwand auf nahezu Null reduziert und mit der Kunden Waren auch zurückschicken können, sie ist jetzt noch umweltfreundlicher: Seit kurzem wird sie aus Recyclingkunststoff hergestellt und produziert dadurch 30 Prozent weniger Treibhausgase.

Bild: Velogista GmbH