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< Umweltmanagement in kleinen und mittleren Betrieben
13.07.2004 12:49 Alter: 20 yrs
Kategorie: Projekte, CSR

Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen

Seit 2000 entwickelt die Europäische Union (EU) ein politisches Konzept, das die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility ? CSR) fördern soll ? ein Prozess, der in Deutschland zunehmend Beachtung findet. Im November 2003 hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) das Forschungsvorhaben ?Bedeutung der internationalen CSR-Diskussion für Nachhaltigkeit und die sich daraus ergebenden Anforderungen an Unternehmen mit Fokus Berichterstattung? initiiert: Im Auftrag des BMU gingen future und das Institut für ökologisches Wirtschaften (IÖW) der Frage nach, in welchem Zusammenhang CSR zu Nachhaltiger Unternehmensführung steht, wie sich beispielsweise Corporate Citizenship dagegen abgrenzen lässt und ob der europäische CSR-Prozess neue Anforderungen an die Unternehmen impliziert.


Die Entwicklung von CSR

Anders als in den USA ist CSR in Europa noch ein junges Thema: Ausgehend von der in Lissabon 2000 verabschiedeten Strategie der Europäischen Union (EU) wurde sowohl die EU-Nachhaltigkeitsstrategie als auch das EU-Grünbuch zu CSR entwickelt. Beide sollen helfen, die EU bis 2010 zum ?wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt? zu machen, der ?fähig ist, ein dauerhaftes (sustainable) Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erzielen?, so das Lissabon-Ziel.

 

Auf die Veröffentlichung des EU-Grünbuchs zu CSR 2001 folgte eine intensive Konsultationsphase der Kommission, die ihren Abschluss mit den Empfehlungen des European Multistakeholder Forums finden wird, die im Juni 2004 vorliegen sollen. Auch die International Standardisation Organization (ISO) hat CSR auf ihrer Agenda: Im Juni 2004 fand in Stockholm eine Konferenz der ISO zum Thema gesellschaftliche Verantwortung statt. Dort sprach sich eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer für die Empfehlung aus, einen internationalen Leitfaden zu CSR im Rahmen der internationalen Normung zu erarbeiten.

 

CSR in Deutschland

Vor diesem Hintergrund stellte das BMU die Frage, welche Schwerpunkte in der deutschen Debatte auszumachen sind, welche Überschneidungen zu den vielfältigen Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung existieren und wie die beiden Konzepte miteinander zu vereinen sind. future und IÖW veranstalteten im Auftrag des BMU dazu eine Roundtable-Diskussion, an der das BMU selbst sowie Vertreter der Bundesministerien für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) und für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) sowie vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), von econsense, Gewerkschaften, Unternehmen und NGOs teilnahmen ? Startschuss gewissermaßen für einen intensiven deutschen Verständigungs-prozess zu CSR.

 

Die Kurzfassung der begleitenden Studie, die auch die Anforderungen an die Unternehmensberichterstattung enthält, wird in Kürze auf der Internetseite von future zum Download zur Verfügung stehen (www.future-ev.de). Der Verständigungsprozess soll unter Leitung von future e.V. und IÖW weiter fortgesetzt werden.

 

Kontakt: Sabine Braun, future-Büro München, Ickstattstraße 26, 80469 München, Fon: 089/20205622, muenchen@future-ev.de

 

Thomas Loew, IÖW, Potsdamer Straße 105, 10785 Berlin, Fon: 030/88459417, thomas.loew@ioew.de