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04.12.2015 17:03 Alter: 8 yrs
Kategorie: 5-2015, Verantwortliche Unternehmensführung

Deutscher Nachhaltigkeitspreis und Blauer Engel Preis 2015

Den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gab es im November in Düsseldorf bereits zum achten Mal. Der Preis ist zu einem renommierten Konferenz- und Galaevent geworden, bei dem erstmals auch grüne Start-Ups ausgezeichnet wurden und Sonderpreise für Ressourceneffizienz und der Blaue Engel Preis vergeben wurden.


Preisträger des Next Economy Award 2015

Unternehmen, Kommunen und Persönlichkeiten: An sie wird der Deutsche Nachhaltigkeitspreis regelmäßig verliehen. Passend zum großen Thema dieses Jahres und der nächsten Jahre zeichnete die Jury den UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Antonio Guterres, aus.

Bei der Preisverleihung forderte Guterres, mehr die Ursachen für Fluchtbewegungen auf globaler Ebene zu bekämpfen. Der Zusammenhang zwischen durch den Klimawandel bedingten Naturereignissen und Bürgerkriegen werde noch nicht ausreichend untersucht und beachtet, sagte der UN-Hochkommissar. Er plädierte dafür, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit stärker zu verzahnen. Der Flüchtlingspolitik Europas bescheinigte er Planlosigkeit. Europa habe keine Strategie für die Flüchtlinge. "Wir brauchen mehr legale Wege, um nach Europa zu kommen?, forderte Guterres. Das eigentliche Ziel der internationalen Gemeinschaft müsse sein, dass Migration künftig eine Option sei und keine Notwendigkeit.

Als nachhaltigstes Großunternehmen ausgezeichnet wurde das Heiztechnikunternehmen Vaillant. Die Lebensbaum/Ulrich Walter GmbH wurde als nachhaltigstes Unternehmen mittlerer Größe gewürdigt; der Hersteller von Tee, Kaffee und Gewürzen bezieht seine Rohstoffe ausschließlich von biozertifizierten Lieferanten. Bei den kleinen und mittleren Unternehmen siegte die Bohlsener Mühle, die als Pionier für Bio-Getreide eine Chance für den regionalen Biolandbau schafft. Zur nachhaltigsten Marke gewählt wurde der Outdoor- und Sportartikelhersteller VAUDE. Das Unternehmen setze mit seinem Green Shape Label Maßstäbe für nachhaltige Produkte wie auch mit dem Leader Status der Fair Wear Foundation für faire Arbeitsbedingungen, begründete die Jury ihre Wahl. Die Outdoor-Bekleidungsbranche ist derzeit im Fokus der Naturschützer, weil die Chemikalien für den Wind- und Wasserschutz entscheidend in den Naturhaushalt eingreifen. Die BASF SE, weltweit größter Chemiekonzern, erhielt den Sonderpreis ?Ressourceneffizienz" für ihre Vorreiterrolle in der Chemiebranche, die sich in einem nachhaltigkeitsorientierten Produktportfolio-Management ausdrückt. Beim sogenannten ?Mass-Balance?-Verfahren werden die Erzeugung und der Verbrauch von Rohstoffen und Energie verknüpft und weiter genutzt. Der Konzern verbraucht nicht nur weniger Energie und vermeidet CO2, sondern spart bis zu einer Milliarde Euro an Kosten ein.

Für den Next Economy Award (NEA) für grüne Gründer hatten sich 175 Unternehmen beworben. 13 Start-ups mussten in einem Live-Pitch die Jury überzeugen, um einen der Preise in den Kategorien ?Food?, ?Renewables?, ?Resources? und ?Digitality? zu bekommen. Gewonnen haben außergewöhnliche Ideen für nachhaltige Geschäftsmodelle, die sich auch am Markt durchsetzen könnten. Zu den vier Siegern gehört Apisystems aus München. Die Macher hinter dem Start-up haben eine Bienensauna erfunden, mit deren Hilfe Schädlinge im Bienenstock ausgemerzt werden. Die Wärme tötet gefährliche Milben und rettet die Bienen. Diese unbedenkliche Behandlungsmethode leiste einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und der Ernährungssicherung, heißt es in der Begründung der Jury.

Zu den Preisträgern zählt auch der Anbieter von Mini-Wasserkraftwerken Aquakin. Das junge Unternehmen aus Fürth möchte mit eigens entwickelten Mini-Kraftwerken jedem Menschen die nachhaltige Erzeugung regenerativer Energie ermöglichen. Die zwei Preisträger aus Berlin haben Branchen im Blick, in denen umweltschädliche oder unsoziale Produktionsbedingungen immer wieder für negative Schlagzeilen sorgen: DexLeChem will mit einem patentierten Verfahren die chemisch-pharmazeutische Industrie grüner machen. Die Gründerin von ?Design for Circularity?, Ina Budde, will mehr Licht in die Bekleidungsbranche bringen. Modelabels sollen dazu online die Textilkreisläufe verfolgen können.

Den Blauen Engel Preis erhielt in diesem Jahr die Telekom Deutschland GbmH für seine energiesparenden und strahlungsarmen DECT- und IP-Schnurlostelefone mit austauschbaren Akkus, die zu 95 Prozent mit dem Blauen Engel gekennzeichnet sind.

Quellen: Deutscher Nachhaltigkeitspreis, Rat für Nachhaltigkeit

Bild: Next Economy Award, Frank Fendler