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15.11.2004 12:33 Alter: 20 yrs
Kategorie: Termine

Biogas für Unternehmen?

Unter den erneuerbaren Energien ist Biogas Spitzenreiter. Zumindest, was die Stromerzeugungskosten angeht, liegt Biogas bei sechs bis zehn Cent pro Kilowattstunde und ist damit so günstig wie die Stromgewinnung in abgeschriebenen Wasserkraftwerken. Während viele Unternehmen schon neugierig auf Biomasse-Kraftstoffe für ihren Fuhrpark sind, hält sich das Interesse für die Gewinnung von Strom aus Biogas noch in Grenzen. Dabei böte sich gerade für Unternehmen im ländlichen oder landnahen Raum die Möglichkeit, mit regionalen Biomasseherstellern in Sachen Energieerzeugung zu kooperieren ? mit gemeinsamen Gewinnen. Wie so etwas funktioniert, erfuhren die Teilnehmer des 26. Erfahrungsaustauschtreffens der Erfa-Gruppe Regensburg/Ostbayern am 7. Juli 2004.


Zur ?Biomasse-Herstellerin? wird eine Landwirtin, wenn sie landwirtschaftliche Abfälle oder auch gezielt angebaute Energiepflanzen zur Vergärung bringt. Das entstehende Methangas lässt sie in einem Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme wandeln. Die vergärte Gülle wird als Düngemittel sogar aufgewertet und die Geruchsbelastung reduziert. Mittels Kofermentation können feste organische Abfälle klimaschützend verwertet werden. In Kraft-Wärme-Kopplung wird der Strom nach Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet und die Wärme z. B. in einem Industriebetrieb genutzt.

 

Das Potenzial der Biogas-Stromerzeugung ist auch unter strengen natur- und landschaftsschützerischen Bedingungen relativ groß. Rund drei Prozent des heutigen Primärenergiebedarfs (rund 15 Prozent des Strombedarfs) könnten energetisch verwertete organische Rest- und Abfallstoffe bereit stellen. Nur ein Zehntel davon wird bereits ausgeschöpft. Mehr als 200000 Anlagen könnten in Deutschland realisiert werden ? noch existieren erst 1500. Werden Anbauflächen, die zur Verringerung der Agrar-Überschussproduktion in der EU stillgelegt werden müssen, für die Energiepflanzenproduktion genutzt, könnten rund zwei Million Hektar, etwa ein Sechstel der derzeitigen Agrarnutzungsfläche etwa 300 PetaJoule pro Jahr erzeugen.

 

Bayern ist gleichermaßen das Bundesland der Landwirtschaft und der Industrie. Was also lag näher, als sich im future-Erfahrungsaustausch mit diesem verbindenden Thema der alternativen und klimaschonenden Energiegewinnung zu beschäftigen? Die Resonanz beim 26. Erfa-Treffen beim gastgebenden Unternehmen Schmack Biogas AG in Schwandorf war gut. Knapp 20 Teilnehmer aus Beratung und Industrie diskutierten mit den Experten des Anlagenbauers Schmack über die kooperative Nutzung von Biomasse.

 

Kontakt: future Büro Regensburg/Ostbayern, Robert GlasslKlingen 25, 93155 Hemau, Fon/Fax: 09491/3558, regensburg@future-ev.de