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23.11.2014 15:54 Alter: 9 yrs
Kategorie: Ökologische Verantwortung, 5-2014

Mehr grüne Jobs durch Förderung der Gebäudesanierung

Die Beschäftigung im Umweltschutz stagniert bei etwa zwei Millionen Arbeitskräften. Neue Impulse könnte die energetische Sanierung des Gebäudebestands bringen, so das Umweltbundesamt (UBA).


Gegenüber dem Jahr 2008 ist die Zahl der Menschen, die mit Umweltschutz ihren Lebensunterhalt sichern, leicht gewachsen, um 18000 Personen. Dieser Zuwachs geht laut UBA jedoch fast ausschließlich auf die zunehmende Auslandsnachfrage zurück. Im Inland könnte vor allem die energetischen Sanierung von Gebäuden weitere Beschäftigungsimpulse bringen. ?Falls die Bundesregierung das Ziel umsetzt, die Sanierungsrate für Gebäude von derzeit jährlich weniger als ein Prozent der Gebäude auf zwei Prozent zu verdoppeln, würde dies die Zahl der Arbeitsplätze kräftig erhöhen. Vor allem die Baustoff-Industrie und das Handwerk profitieren?, so Maria Krautzberger, die Präsidentin des UBA. Das Aktionsprogramm Klimaschutz, das die Bundesregierung Anfang Dezember 2014 beschließen will, könne hier wichtige Impulse setzen.

Investitionen für die Wärmedämmung in Gebäuden hatten im Jahr 2010 mit rund 93000 Beschäftigten einen fast ebenso hohen Stellenwert für die Umweltschutzbeschäftigung wie die Umweltschutzinvestitionen von Staat und Unternehmen in den ?klassischen Umweltschutz?, also Abfallbeseitigung, Gewässerschutz, Lärmbekämpfung oder Luftreinhaltung.
Auch der weltweit steigende Bedarf an Umwelt- und Klimaschutztechniken entwickelt sich weiter zum Jobmotor: Dem Export von Umweltschutzgütern ließen sich im Jahr 2006 rund 49000 Arbeitsplätze zurechnen, im Jahr 2010 waren es bereits rund 78000 Arbeitsplätze. Diese positive Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen, falls Deutschland seine starke Wettbewerbsposition behauptet. ?Der Konkurrenzdruck wird stärker, denn viele andere Länder sehen zunehmend die wirtschaftlichen Chancen des Umwelt- und Klimaschutzes. Deutschland benötigt daher eine Umweltpolitik, die Innovationen antreibt und ambitionierte Umweltziele verfolgt.? so Maria Krautzberger.
Die Beschäftigtenzahlen lassen sich aufgrund der Datenlage zuletzt für 2010 angeben. Das UBA hat sie einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Berlin, entnommen, die in seinem Auftrag und dem des Bundesumweltministeriums erstellt wurde. Dabei geht man davon aus, dass die Zahl von nahezu zwei Millionen Umweltschutzbeschäftigten ?eine Untergrenze? ist. Tatsächlich arbeiteten in Deutschland noch mehr Menschen für den Umweltschutz. Denn etliche Bereiche ? wie Ökotourismus, umweltorientierte Versicherungswirtschaft und produktintegrierter Umweltschutz ? seien wegen mangelnder Datengrundlagen nach wie vor nicht oder nur unzureichend berücksichtigt.