News

< future-Terminempfehlungen für Oktober bis November (Kopie 2)
29.10.2014 10:00 Alter: 10 yrs
Kategorie: Verantwortliche Unternehmensführung, 5-2014

Den Rebound-Effekt begrenzen

Energie- und Materialeffizienzsteigerungen führen oft zu weniger Einsparungen als erwartet, vielfach wird sogar Mehrverbrauch induziert. Notwendig ist aber eine absolute Verringerung des Ressourcenbedarfs. Das factory-Magazin Rebound diskutiert, wie das gelingen kann.


factory-Magazin Titelbild Rebound

Bleiben wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand weiter so stark an den Naturverbrauch gekoppelt, wird der mehr und mehr konfliktbeladene Ressourcenbedarf nicht zu begrenzen sein. Die Rebound-Effekte schlagen erbarmungslos zu ? insbesondere auf Unternehmensebene. Weil diese profitmaximierend handeln, sind die Rebound-Effekte auch größer als bei privaten Haushalten, geschätzt werden sie auf 15 bis 40 Prozent ? um diesen Teil verringern sich die Einsparungen durch Effizienzmaßnahmen. US-Studien kommen für 30 Industriebranchen auf langfristig 25 bis 60 Prozent Rebound.

Offensichtlich führen die meisten Effizienzgewinne zu weniger gesamter Ressourceneinsparung, als erwartet. Wie groß diese nun wirklich sind, wie sie gemessen und wie sie begrenzt werden können, darüber gibt es nach etwa 30 Jahren Rebound-Forschung immer noch große wissenschaftliche Differenzen ? und hohen Forschungsbedarf.

In factory, dem von future mitgegründeten Magazin für Nachhaltiges Wirtschaften, werden in der neuen Themenausgabe Rebound verschiedene Positionen zur Bewältigung von Rebound-Effekten deutlich. Zunächst führt Prof. Reinhard Madlener, Autor des Rebound-Gutachtens für die Bundestags-Enquete Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität, in die verschiedenen Kategorien und Facetten der Rebound-Effekte ein. Mit Tilman Santarius und Wolfgang Sachs sind zwei weitere Experten des Rebounds in der factory vertreten: Sie plädieren für eine Suffizienzrevolution vor der Effizienzrevolution. Anschließend beleuchtet Bernd Draser die Tragik von Effizienzanstrengungen, während sich Andreas Exner den Zwängen des herrschenden Systems und den keimenden Loslösungen widmet. Wie sich die Rebound-Effekte in der digitalen Revolution entwickeln, skizziert Ralph Hintemann, die Autorengruppe der Folkwang-Universität plädiert dagegen für eine smarte Aufrüstung der Dinge, um Ressourcenbewusstsein zu erreichen. Der vor kurzem mit dem Deutschen Umweltpreis gekürte ehemalige Präsident des Wuppertal Instituts Peter Hennicke und der Physiker und Politikwissenschaftler Stefan Thomas fordern im Interview eine realistische Betrachtung des Rebound-Effekts ? und ebenfalls seine Begrenzung durch Suffizienzpolitik und Obergrenzen des Verbrauchs. Denn ohne die ? und das ist die Erkenntnis dieses Magazins ? wird es nicht gehen, wenn die Rebound-Effekte nicht die wichtigste Wirkung von Ressourceneffizienzmaßnahmen auf lange Sicht verzögern sollen: die Reduzierung des globalen Ressourcenverbrauchs.

Das factory-Magazin Rebound steht zum kostenlosen Download zur Verfügung. Es ist als PDF-Magazin für die Darstellung auf Tablets und Monitoren optimiert. Im Magazin sind alle Beiträge und weitere Zahlen und Zitate enthalten, dazu ist es reich illustriert, online sind unter factory-magazin.de ausgewählte Beiträge in schlanker Form zu finden.