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< FrauenUNTERNEHMEN Green Economy: Leitfaden für Unternehmerinnen und Gründerinnen
24.09.2014 10:23 Alter: 10 yrs
Kategorie: 4-2014, Verantwortliche Unternehmensführung

Großunternehmen schwächeln in ihrer Nachhaltigkeitsleistung

Die Bedeutung von ökologischem und sozialem Engagement ist in international tätigen, börsennotierten Großunternehmen leicht zurückgegangen. Nach der aktuellen Bestandsaufnahme von oekom research ist der Anteil der Firmen, die eine schlechte Nachhaltigkeitsleistung zeigen, sogar gewachsen.


So stellt es die aktuelle Bestandsaufnahme von oekom research zur ?Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung? fest. Bei der Analyse der international tätigen, börsennotierten Großunternehmen mit Sitz in den Industrieländern stellten die Experten des unabhängigen Forschungsinstituts fest, dass nur 16,8 Prozent der Befragten die von oekom research branchenspezifisch definierten Mindestanforderungen an das Nachhaltigkeitsmanagement erfüllen und damit den oekom Prime Status erhalten. Im Vergleich zum Jahr 2012 ist dieser Anteil nahezu gleich geblieben, während der Anteil der Unternehmen, die eine schlechte Nachhaltigkeitsleistung zeigen gestiegen ist. Er liegt jetzt bei 53,1 Prozent, gegenüber 52,3 Prozent im Jahr 2012. Knapp ein Drittel aller Unternehmen (30,1 Prozent) weist zumindest erste Ansätze im Nachhaltigkeitsmanagement auf, entsprechende Aspekte sind jedoch noch nicht systematisch und flächendeckend im Management verankert.

Deutsche Unternehmen schneiden im Ländervergleich relativ gut ab. Sie belegen hinter Spitzenreiter Finnland (64,3 Prozent der Unternehmen erreichen hier den oekom Prime Status) den zweiten Rang. 58,3 Prozent der Firmen in Deutschland erfüllen diese Statusanforderungen. Während weitere europäische Länder auch über der 40-Prozentmarke liegen, schneiden die USA und Kanada deutlich schlechter ab. Von den US-amerikanischen und kanadischen Großunternehmen genügt nicht einmal jedes zehnte den Anforderungen. Japan erreicht wie schon in den Vorjahren mit 7,7 Prozent den niedrigsten Wert.

Im Branchenvergleich liegen die Hersteller von Haushaltsprodukten vorn. Sie erreichen für ihr Nachhaltigkeitsmanagement im Durchschnitt 46,3 von 100 möglichen Punkten. Rang zwei nimmt die Automobilindustrie mit einer Durchschnittsbewertung von 42,7 ein. Am unteren Ende der Rangliste landen die Öl- und Gasindustrie (22,4) sowie die Immobilienbranche (18,4).

Erhebliche Defizite hat das Ranking von oekom research zu den Themen des Nachhaltigkeitsmanagements festgestellt. Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen, Verstöße gegen Umweltstandards und Korruption sind danach bei den Großunternehmen nach wie vor stark verbreitet. Dabei finden die Verstöße gegen international gültige Arbeitsrechtsstandards häufig nicht in den Großkonzernen selbst statt, sondern bei deren Zulieferern in Entwicklungs- und Schwellenländern.