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13.10.2013 14:08 Alter: 11 yrs
Kategorie: 5-2013, Ökologische Verantwortung

Deutschland könnte 2050 fast ?treibhausgasneutral? sein

Deutschlands CO2-Emissionen können bis 2050 um 95 Prozent gesenkt werden. Die Techniken dafür sind bereits heute verfügbar. So stellt es die aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA) ?Treibhausgasneutrales Deutschland 2050? fest.


Um dieses Ziel zu erreichen, ist vor allem der Umbau der Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien nötig, begleitet von einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz: ?Strom, Wärme und herkömmliche Kraftstoffe verursachen derzeit rund 80 Prozent unserer Treibhausgasemissionen. Wir können unseren Endenergieverbrauch im Jahr 2050 gegenüber 2010 aber halbieren und vollständig durch erneuerbare Energien decken. So können wir mehr als Dreiviertel der Emissionen vermeiden. Dafür brauchen wir weder Atomkraft, noch müssen wir CO2 im Untergrund verklappen,? erläuterte UBA-Präsident Jochen Flasbarth den Kern der Studie.

95 Prozent weniger Treibhausgasemissionen sind laut der Studie nur möglich, wenn alle Sektoren einen Beitrag leisten. Neben dem Energiesektor (inklusive Verkehr) sind Industrie, Abfall- und Abwasserwirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft gefragt. Die Emissionen der Landwirtschaft und aus bestimmten Industrieprozessen lassen sich leider nicht vollständig vermeiden. Die neuen Energiewirtschaftsstrukturen umfassen sowohl die Stromerzeugung, als auch die Wärme- und Kraftstoffversorgung. Für das Jahr 2050 setzt das UBA vor allem auf Wind- und Solarenergie. Keine Zukunft hat dagegen die so genannte Anbaubiomasse: ?Statt Pflanzen wie Mais und Raps allein zum Zweck der Energieerzeugung anzubauen, empfehlen wir auf Biomassen aus Abfall und Reststoffen zu setzen. Diese stehen auch nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion?, sagte Flasbarth.

Um die Treibhausgasemissionen um 100 Prozent zu senken, müssten zusätzlich Emissionen in anderen Ländern ? über deren eigene Klimaschutzverpflichtungen hinausgehend ? sinken, um die dann noch verbleibende Tonne pro Kopf auszugleichen.

Das Umweltbundesamt ist in seinem Szenario davon ausgegangen, dass Deutschland im Jahr 2050 weiterhin eines der führenden Industrieländer der Welt ist. Die Studie sei, so das UBA, nur ein technisch mögliches Szenario, keine sichere Prognose dessen, was kommen wird. Es sei das Bild einer ?technisch möglichen Zukunft? im Jahr 2050. Der Transformationspfad von heute bis 2050 werde ebenso wenig betrachtet, wie ökonomische Fragen zu Kosten und Nutzen. Außerdem wurde angenommen, dass das Konsumverhalten der Bevölkerung sich nicht grundlegend ändert. Mit klima- und umweltfreundlicheren Lebensstilen ließen sich die Klimaschutzziele ?noch leichter? erreichen.