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< Soziale Nachhaltigkeit bei ITK-Beschaffung
11.09.2013 12:04 Alter: 11 yrs
Kategorie: Ökologische Verantwortung, 4-2013

Weniger Luftverschmutzung bedeutet geringere gesellschaftliche Kosten

Durch einen geringeren Ausstoß an Stickoxiden kombiniert mit einem Emissionshandel lassen sich die Gesundheitsausgaben und die Sterblichkeitsrate spürbar reduzieren, zeigt eine neue Studie aus den USA.


Offenbar deutlich höher als bislang angenommen sind die gesellschaftlichen Kosten von Umweltverschmutzung. Das geht aus einer US-Studie hervor, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit veröffentlicht hat. Analysierte wurde ein Umweltprogramm, das in Teilen der USA einen Handel mit Emissionszertifikaten und eine Deckelung des Schadstoffausstoßes von Industrieanlagen einführte. In der Folge sank die sommerliche Ozonbelastung drastisch, was zu Einsparungen allein bei Arzneimitteln in Höhe von 900 Millionen Dollar pro Jahr führte.

Die US-Umweltschutzbehörde hatte dazu eine Obergrenze für den Ausstoß von Stickoxiden eingeführt (NOx), die hauptverantwortlich für das bodennahe, gesundheitsschädliche Ozon sind, und diese in der Folge weiter reduziert und einen Emissionshandel als Anreiz zu Senkungsmaßnahmen eingeführt.

Geringere Kosten durch Investition

Das Ergebnis: Durch einen drastischen Rückgang der Emissionen verringerte sich die durchschnittliche Ozonbelastung um mehr als sechs Prozent. In Folge der geringeren Gesundheitsbelastung reduzierten sich die Gesamtausgaben für Arzneimittel um 1,9 Prozent ? das entspricht rund 900 Millionen Dollar jährlich. Eine ebenso hohe Summe kommt noch hinzu, wenn man den "ökonomischen Wert" des menschlichen Lebens mit einrechnet. Denn in den am NOx-Programm beteiligten Regionen gab es pro Sommer im Schnitt 2.200 weniger Todesfälle als sonst, insbesondere in der Altersgruppe über 75 Jahren.

Laut Studie übersteigt der gesellschaftliche Nutzen des Luftreinhaltungsprogramms die Kosten der Emissionsverringerung um mehr als das Doppelte. "In der aktuellen Diskussion um die Förderung grüner Technologien stehen meist die Kosten für Unternehmen und Verbraucher im Vordergrund. Unsere Untersuchung zeigt, dass der Preis unterlassener Umweltschutzmaßnahmen dabei häufig unterschätzt wird", sagt Mitautor Olivier Deschenes.