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< Internationale Energie-Agentur fordert mehr Engagement für den Klimaschutz
20.06.2013 09:14 Alter: 11 yrs
Kategorie: 3-2013, Ökologische Verantwortung

Mehr Potenzial für Windräder an Land als benötigt

Deutschland hat mehr Platz für Windkraftanlagen an Land als bisher angenommen. Darauf weist das Umweltbundesamt (UBA) hin.


Bis zu 13,8 Prozent der deutschen Landesfläche lassen sich auf der Basis der getroffenen Annahmen und modernster Anlagen nach einer neuen Studie des Umweltbundesamts (UBA) für die Windenergie nutzen ? ohne sensible Schutzgebiete erheblich zu beeinträchtigen oder Abstriche beim gesetzlichen Lärmschutz zu machen. Theoretisch ließe sich auf dieser Fläche erheblich mehr Strom erzeugen, als dies bisherige Szenarien vorsahen. Doch diese muss keineswegs ausgeschöpft werden. Die neu gewonnenen Möglichkeiten bedeuten auch: Selbst wenn der Windenergieanteil am Gesamtenergiemix erhöht werde, müsse das Potenzial nur zu einem kleinen Teil ausgeschöpft werden, um die Klimaziele zu erreichen, so das UBA. Bundesweit bestehe damit ein großer Gestaltungsspielraum für den Ausbau der Windenergie an Land und für den künftigen erneuerbaren Energiemix insgesamt. Die Ergebnisse stellen die Windkraft auf See und deren weitere Förderung nicht in Frage.

Um eine vollständige Stromversorgung aus erneuerbaren Energiequellen zu erreichen, ist der Ausbau von Windenergieanlagen besonders wichtig. Die Windenergie an Land ist nach der Wasserkraft die günstigste erneuerbare Energieform. Schon heute produzieren diese Windräder im Schnitt Strom zu acht Cent je Kilowattstunde, also zu einem Preis, der nur knapp über dem von Strom aus Kohle und Gas liegt. Derzeit sind an Land rund 30 Gigawatt Windenergie installiert, die bereits acht Prozent des deutschen Stroms liefern. Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) hat im Auftrag des UBA berechnet, welche Fläche in Deutschland sich prinzipiell für die Windenergienutzung eignet. Im Ergebnis haben sich (theoretisch) 13,8 Prozent der Landesfläche als dafür geeignet erwiesen. Das entspricht einer Leistung von 1200 Gigawatt. Das ist deutlich mehr als die 60 Gigawatt, die von Windkraftanlagen an Land zum erneuerbaren Energiemix im Jahr 2050 beigesteuert werden sollen. Diesen Beitrag der Windenergie hatte das UBA 2010 zu Grunde gelegt, um die Stromerzeugung zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzustellen ? zusammen mit Offshore-Windenergie, Fotovoltaik, Wasserkraft und Geothermie.