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18.05.2011 15:17 Alter: 13 yrs
Kategorie: future-Newsletter, Mai2011

Keine wirklich neuen Erkenntnisse zur Reaktorsicherheit

Die Reaktorsicherheitskommision (RSK) hat ihre Stellungnahme zur Sicherheit deutscher Atomkraftwerke an Bundesumweltminister Norbert Röttgen übergeben.


Sie habe sich mit der Frage beschäftigt, welche Sicherheitsreserven (Robustheitsgrade) die einzelnen Anlagen haben, wenn es Einwirkungen von Außen gibt, die über die bisherigen Annahmen hinausgehen, erläutert das Ministerium, www.bmu.de. Als Beispiele nannte Röttgen Hochwasser, Notkühlsysteme und zivilisatorische Risiken wie einen terroristischen Flugzeugangriff. Er wies darauf hin, dass die sieben älteren Reaktoren, die derzeit abgeschaltet sind, entweder keinen oder nur einen geringen baulichen Schutz vor Flugzeugabstürzen haben. Röttgen sagte, dass die Sicherheitsüberprüfung keine neuen Erkenntnisse in Bezug auf den unterschiedlichen baulichen Schutz der Kernkraftwerke vor einem Flugzeugabsturz erbracht habe. Die Politik müsse aber neu darüber entscheiden, ob dieses zivilisatorische Risiko hinnehmbar sei.

Röttgen meinte außerdem, dass der Bericht keine Hinweise dafür liefere, sofort aus der Kernenergie aussteigen zu müssen. ?Es bleibt bei dem Postulat, so schnell wie möglich und vernünftig den Weg der Kernenergie zu verlassen und durch erneuerbare Energien und Effizienz zu ersetzen?, betonte der Bundesumweltminister. Zusammenfassend nannte er den Bericht eine substantielle, sicherheitstechnische Grundlage, um gesellschaftliche und politische Bewertungen und Entscheidungen treffen zu können. Der RSK-Bericht müsse nun sorgfältig ausgewertet und bewertet werden.

Dass die deutschen Atomkraftwerke keinen ausreichenden Schutz vor Flugzeugabstürzen bieten, sei keine Neuigkeit, kritisierten Oppositionssprecher das RSK-Gutachten. ?Wer das Thema Sicherheit ernst nimmt, kommt zwangsläufig zu dem Schluss, dass eine Abschaltung grundsätzlich so schnell wie möglich erfolgen muss. Wir erwarten daher vor dem Hintergrund dieser Verantwortung von der Bundesregierung ein schlüssiges Konzept, wie die deutschen AKW noch in diesem Jahrzehnt für immer vom Netz genommen werden können,? stellte beispielsweise SPD-Bundestagsabgeordneter Marco Buelow dazu fest, www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,56833,00.pdf.

Ähnlich äußerten sich auch Vertreter der Umweltverbände. Flugzeugabstürze und Terrorgefahren sind und bleiben unlösbare Risiken, betonte beispielsweise der BUND, www.bund.net. Im Grunde bestätige die RSK, dass es keine Reaktorsicherheit gibt. Deshalb darf kein einziges deutsches AKW einen Persilschein zum Weiterbetrieb bekommen. Bundeskanzlerin Merkel muss endlich politisch entscheiden, ob sie der Bevölkerung die gefährliche Atomkraft weiter zumuten will oder nicht.

Flugzeugabstürze und Terrorgefahren sind und bleiben unlösbare Risiken. Im Grunde bestätigt die Reaktorsicherheitskommission, dass es keine Reaktorsicherheit gibt. Deshalb darf kein einziges deutsches AKW einen Persilschein zum Weiterbetrieb bekommen. Bundeskanzlerin Merkel müsse endlich politisch entscheiden, ob sie der Bevölkerung die gefährliche Atomkraft weiter zumuten wolle oder nicht. (gk)