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< Bochumer Nachhaltigkeitscheck
22.04.2003 16:14 Alter: 21 yrs
Kategorie: Pressemitteilung future

Energieeffizienz - Mehr Zukunft mit weniger Energie

"Chancen nutzen!" Das ist die Forderung von Professor Peter Hennicke, Präsident des Wuppertal Instituts, an Wirtschaft und Politik zum Thema Energieeffizienz. Winfried Eismann, Vorsitzender der Initiative future e.V., schließt sich an: "Wir brauchen Fortschritte bei der rationellen Energieverwendung in Unternehmen." Und Dr. Norbert Hüttenhölscher, Chef der Energieagentur NRW ergänzt: "Es gibt keinen Betrieb, in dem es nicht ungenutzte Energiesparpotenziale gibt."


Experten aus Forschung, Wirtschaft und Beratung nehmen in der Unternehmen und Umwelt Stellung zum Titelthema "Energieeffizienz in Unternehmen". Denn obwohl etwa 30 Prozent des heutigen Strom- und Wärmeverbrauchs prinzipiell wirtschaftlich eingespart werden können, werden diese Chanchen zu wenig genutzt. "Daran sind eine Vielzahl von Informations-, Finanzierungs- und Regulierungsmängeln schuld", sagt Hennicke. Energiesparpolitik schaffe Arbeitsplätze, reduziere die Ölpreis- und Energieimportabhängigkeit, diene damit der Friedenssicherung und bringe den schnellsten und profitabelsten Beitrag zum Klimaschutz.
Die Wuppertaler Forscher fordern einen unabhängigen Energiefonds wie er in Dänemark und Norwegen Erfolge zeigt. Er wäre durch einen Aufschlag von 0,15 Cent pro Kilowattstunde zu finanzieren. Innovative Unternehmen handeln bereits jetzt. Durch Kooperation haben 24 Mittelständler bei einer Investition von 740.000 Euro eine jährliche Einsparung von 677.000 Euro erreicht, davon etwa 60 Prozent durch Energieeinsparung. Im Hohenloher Modell bereiten sich Unternehmen durch "betriebliche Energieoptimierung" auf den Emissionshandel vor. Mehr als 30 Prozent Stromkosten lassen sich mit dem Motorchallange-Programm (MCP) der EU sparen, so die Forscher des Fraunhofer Instituts in Karlsruhe. Und die Entwicklung des "vegetarischen Kraftwerks" der Mann Naturenergie GmbH zeigt, wie effizient moderne Blockheizkraftwerke mit "einfachen" Pflanzenölen arbeiten können.
Die Unternehmen und Umwelt stellt in der aktuellen Ausgabe viele nachhaltig erfolgreiche Unternehmen vor. Dazu gehören Neumarkter Lammsbräu, die Ökobierbrauer aus der Oberpfalz, die Düsseldorfer Henkel KGaA, größter Klebstoffhersteller der Welt mit ihrem neuen Nachhaltigkeitsbericht, Migros, größter Handelskonzern der Schweiz mit vorbildlicher Umweltkommunikation im Internet und die Bremer Straßenbahn AG mit ihrem neuen Mobilitätskonzept.
Darüberhinaus gibt es Tipps für Praktiker in den Unternehmen. Im Managementteil wird der Einsatz der Sustainability Balanced Scorecard in einer Großdruckerei beschrieben, werden die Potenziale der Organisationsentwicklung für die Steigerung der Ökoeffizienz erläutert und wird fit gemacht für den Emissionshandel. Rechtliche Entwicklungen durch aktuelle Urteile im Abfallrecht geben wertvolle Hilfestellung bei der Entsorgung von Gewerbeabfällen.
Die Unternehmen und Umwelt ist die Zeitschrift für umweltorientierte Unternehmenspolitik. Sie wird herausgeben von future e.V., Umweltinitiative von Unternehme(r)n und erscheint viermal im Jahr.
Weitere Informationen:
future e.V., Büro Bochum, Ralf Bindel, Fon: 0234/9799-513, Fax: -514, bochum@future-ev.de