future-Newsletter Mai 2012

09.03.2012

Mikro-Heizkraftwerk gewinnt Preis für nachhaltigstes Produkt

Mikro- und Mini-Blockheizkraftwerke, die Strom und Wärme gleichzeitig produzieren, sind eine effiziente Möglichkeit zur dezentralen Energieversorgung. Eine besonders gelungene Lösung für Altbauten wurde jetzt zum nachhaltigsten Produkt der Branche gekürt.

Umweltschonend und hocheffizient Wärme und Strom direkt am Ort des Verbrauchs erzeugen, dafür sind die Kraft und Wärme koppelnden Mikro-BHKW bestens geeignet - besonders dort, wo ein hoher Wärmebedarf besteht, wie zum Beispiel in denkmalgeschützten Altbauten, die sich nicht isolieren lassen.

Großes Potenzial

Das technisch und wirtschaftlich sinnvolle Potenzial für derartige kleine, effiziente BHKW ist überraschend groß. Geeignet sind ältere Häuser mit Erdgasanschluss, die sich energetisch nicht ohne Weiteres sanieren lassen. Bei einer gegenwärtigen Sanierungsrate von rund ein Prozent liegt das Potenzial bei etwa 60.000 Bestandsbauten pro Jahr, legt man die Zahlen des Statistischen Bundesamtes für insgesamt 15 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser im Bestand zugrunde.

Genug Strom

Zwar bietet Vaillant bereits seit über zehn Jahren Mini-BHKW für große Privathäuser und gewerbliche und kommunale Gebäude an. Größen und Leistungen schrumpften von 4,7 Kilowatt auf 3,0 Kilowatt (2009).

Doch erst das jetzt auf der internationalen Sanitär- und Heizungsmesse (ISJ) in Frankfurt am Main vorgestellte Mikro-BHKW ecoPower 1.0 ist der Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäuser möglich, da die Leistung von 1 Kilowatt elektrisch und 2,5 Kilowatt thermisch dafür gering genug ist. Grundlage des Mikro-BHKW ist ein Gas-Verbrennungsmotor von Honda, der die veranschlagten 4500 Betriebsstunden im Jahr mit schonenden 1950 Umdrehungen pro Minute laufen soll. Lohnend ist der Einsatz bei einem Wärmebedarf von 15000 bis 25000 Kilowattstunden pro Jahr, die Stromerzeugung dient vorrangig der Deckung des Eigenbedarfs.

Beste Kennzahl

Das Besondere an dem Familienkraftwerk ist die hohe Stromkennzahl von 0,4 (1 kW elektr./2,5 kw therm.). Damit sind lange Laufzeiten und hohe Eigenbedarfsdeckung möglich. Die aktuellen Vergleichs-BHKW mit Gas-Stirlingmotor produzieren 1 kW Strom dagegen mit 6 kW Wärmeabgabe - zuviel für die meisten Einfamilienhäuser.

Der besonders hohe elektrische Wirkungsgrad von 26,3 Prozent übertrifft alle bisherigen Mikro-KWK-Wettbewerber, besonders weil die finanziellen Vorteile eines BHKW allein über den Stromertrag erwirtschaftet werden müssen.

Preis für Nachhaltigkeit

Dem Branche waren diese guten Werte einen Nachhaltigkeits-Preis wert. Das Mikro-Heizkraftwerk ecoPOWER 1.0 ist das "nachhaltigste Produkt der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche (SHK)". Der Remscheider Heiztechnikspezialist Vaillant nahm den Best-of-SHK Award in der Kategorie ?Nachhaltigkeit? im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Essen entgegen.

Initiator des Preises ist das Fachmagazin ?Si Informationen?. Die Leser der Zeitschrift, darunter der Großteil der 50.000 deutschen SHK-Handwerksbetriebe, stimmen online über die besten Konzepte der Branche in den Kategorien Management, Marketing und Nachhaltigkeit ab. Das Votum der Leser, die gleichzeitig ihre Kunden seien, verdeutliche, wie zukunftsweisend dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung für eine nachhaltige Energieversorgung in Deutschland sei, sagte Dr. Jens Wichtermann, Direktor Unternehmenskommunikation und Nachhaltigkeitsmanagement der Vaillant Group.

Vaillant Tradition

Bereits im letzten Jahr hatte ecoPOWER 1.0 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten. Die Jury wählte das Familienkraftwerk zu Deutschlands nachhaltigstem Produkt 2011.

Die Remscheider Heiztechnikspezialisten scheinen in Sachen Nachhaltigkeit gut aufgestellt zu sein: Auch die Verbraucher Initiative e.V. zeichnete das Familienunternehmen im Februar 2012 für die nächsten zwei Jahre mit dem Siegel "Nachhaltiger Hersteller 2011" aus. Die Organisation untersuchte die sozialen und ökologischen Aktivitäten von produzierenden Unternehmen. Grundlage der Bewertung war ein rund 350 Punkte umfassender, vom Öko-Institut entwickelter Kriterienkatalog, der branchenspezifisch die gesamte Lieferkette von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und den Transport bis hin zur Entsorgung erfasst.

Von 1300 teilnehmenden Unternehmen erhielten nur 33 die begehrten Auszeichnungen. Entsprechend urteilt auch Dr. Carsten Voigtländer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vaillant Group, dass das Interesse an ökologisch und sozialverträglich hergestellten Produkten wächst und bei den Kunden eine immer wichtigere Rolle spiele.