future-Newsletter Mai 2012

17.04.2012

Förderung der "Bildung für nachhaltige Entwicklung"

In einem gemeinsamen Antrag fordern die Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen die Bundesregierung auf, sich international für Folgeaktivitäten zur UN-Dekade ?Bildung für nachhaltige Entwicklung? (BNE) einzusetzen. Das solle vor allem im Rahmen der Unesco und auf der kommenden UN-Konferenz zur nachhaltigen Entwicklung ?Rio + 20? geschehen. Deutschland solle seinen Einfluss nutzen und auch auf der Grundlage der ?Bonner Erklärung?, des Abschlussdokuments der Unesco-Weltkonferenz 2009, die weitere Verbreitung einer zukunftsfähigen Bildung international vorantreiben.

BNE soll unter anderem als Themenfokus in der Entwicklungs-zusammenarbeit mit zehn Partnerländern mit Schwerpunkt Bildung integriert werden. Insbesondere in Afrika sollte daraufhin gewirkt werden, dieses Thema zu verankern. Es soll zudem umfassend in Deutschland in allen Bereichen der Bildung verankert werden. Nachhaltigkeitsrelevante Themen würden vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung stark an Bedeutung gewinnen.

Die UN-Dekade ?Bildung für nachhaltige Entwicklung? wird seit 2005 auf der Grundlage eines einstimmigen Bundesstagbeschlusses (BT-Drucksache: 15/3472) und mit der Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von der Deutschen Unesco-Kommission koordiniert und gilt laut Antrag als modellhaft. BNE sei damals als wichtiger Beitrag zur Steigerung der Bildungsqualität anerkannt worden. Politik und Zivilgesellschaft kooperieren seitdem eng bei der Umsetzung und es konnten neue Partner aus der Privatwirtschaft für das Anliegen gewonnen werden, argumentieren die Antragsteller. Bisher seien über 1400 qualitativ hochwertige Praxisbeispiele als ?Offizielle Dekade-Projekte? ausgezeichnet worden. 13 Kommunen hätten sich in ihrem Leitbild auf die Umsetzung der BNE verpflichtet.

Die Förderung von BNE hat sich aktuell auch ein weitere Initiative zum Ziel gesetzt. Das Thema soll in allen Bereichen des Bildungssystems und des gesellschaftlichen Lebens verankert werden. Dabei spielt neben dem formellen Lernen in Bildungseinrichtungen auch das informelle Lernen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen, im Unternehmen, in der Kommune oder im Umweltverband, eine bedeutende Rolle. Die verschiedenen Ansätze wollen jetzt das Bundesbildungsministerium (BMBF) und der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) besser vernetzen. Mit dem Wettbewerb "Lokale Bildungs- und Kompetenznetzwerke für Nachhaltigkeit? soll die lokale Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure im Bereich BNE durch Netzwerkbildung gefördert werden.

Der gemeinsame Antrag ist als Bundestagsdrucksache 17/9186 registriert und im Internetangebot des Bundestags verfügbar: www.bundestag.de. Weitere Informationen zum Wettbewerb: http://www.bmbf.de/foerderungen/18428.php.