future-Newsletter Januar 2011

28.12.2010

Die Deutschen entdecken die Nachhaltigkeit

Es sind jetzt dreimal soviele. Von dem Begriff ?Nachhaltige Entwicklung? haben nach der neuesten Erhebung zum ?Umweltbewusstsein in Deutschland? 43 Prozent der Befragten schon gehört. Sie ordnen ihn als ?Leitbild für den Umweltschutz? ein. Vor wenigen Jahren lag dieser Wert noch bei 13 Prozent.

Die Studie Umweltbewusstsein in Deutschland 2010 ist eine repräsentative Umfrage, die 2000 Menschen einbezogen hat und vom Umweltbundesamt (UBA) und dem Bundesumweltministerium (BMU) in Auftrag gegeben wurde. Den Anstieg führen die Autorinnen Silke Borgstedt und Tamina Christ vom Heidelberger Sinus-Institut sowie Fritz Reusswig vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auf mehrere Faktoren zurück: die zunehmende Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, die nationale Nachhaltigkeitsstrategie und die Einrichtung des Rates für Nachhaltige Entwicklung.

Während die Bürgerinnen und Bürger hohe Erwartungen vor allem an Wirtschaft und Staat richten, um für eine nachhaltige Entwicklung zu sorgen, sind sie weniger bereit, sich selbst zu engagieren. 62 Prozent der Befragten meinen, beim Umwelt- und Klimaschutz müsse sich die Bundesregierung mehr anstrengen. Schärfere Gesetze wünschen sich rund drei Viertel. 89 Prozent halten das Klimaschutzengagement der Industrie für unzureichend. Ebenso viele fordern, Industrie und Energieversorger müssten klimafreundlicher produzieren. Weniger Möglichkeiten, etwas für den Umweltschutz zu tun, sehen die meisten Befragten dagegen bei sich selbst: So antworten zwar 84 Prozent, die Autoindustrie könne mit sparsameren Autos Umwelt und Klima schützen. Dass sie auch selbst durch selteneres oder langsameres Autofahrten zum Umweltschutz beitragen können, glauben laut Umfrage dagegen nur 58 Prozent. Auch sind bisher nur acht Prozent von konventionellen Stromversorgern zu Ökostrom-Anbietern gewechselt ? obwohl 85 Prozent sich für einen konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien aussprechen. (gk)

Die Ergebnisse der Studie stehen im Internet zum Download bereit: www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4045.pdf