Pressemitteilung

14.03.2006

Mit Nachhaltigkeit in den Job

Bildung und insbesondere berufliche Bildung haben grundlegende Bedeutung für den beruflichen Erfolg junger Menschen. Unternehmen benötigen geeignete Bewerberinnen und Bewerber für ihre Ausbildungsstellen. Wie für beide Seiten am Übergang von der Schule in den Beruf Gewinn bringende Lösungen gefunden werden können, damit befasst sich die Entwicklungspartnerschaft ?Auf KURS in die Zukunft - Kooperation Schule und Wirtschaft gestalten?.

?Das Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es, dem Einzelnen Fähigkeiten mit auf den Weg zu geben, die es ihm ermöglichen, aktiv und eigenverantwortlich die Zukunft mit zu gestalten.? So formuliert Ute Erdsiek-Rave, die derzeitige Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, im ?Standpunkt? der neuen Ausgabe von factorY, welchen hohen Stellenwert Bildung in der Wissensgesellschaft hat. Damit wird auch ihre grundlegende Bedeutung für junge Menschen, ihren beruflichen Erfolg und ihre gesellschaftliche Teilhabe beschrieben. Deren Chancen zu wahren, heißt einen Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung zu leisten.

Die Startbedingungen sind jedoch alles Andere als gut: Viele Jugendliche finden keinen passenden Ausbildungsplatz.

Gleichzeitig klagen die Unternehmen darüber, dass sie keine geeigneten Bewerber für die angebotenen Stellen finden. Mit seiner letzten Umfrage zum Arbeitskräftemangel in Deutschland vom Dezember 2005 hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ermittelt, dass 16 Prozent der Unternehmen derzeit offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen können. Was also tun?

Eine Lösung, die für beide Seiten Vorteile bringt, muss vor allem die Beziehung zwischen Schule und Betrieb stärker in das Blickfeld rücken. Mit einem stärkeren Bezug des Unterrichts zur Arbeitswelt und Lernpartnerschaften kann dazu ein wichtiger Beitrag geleistet werden. Besonderes Augenmerk muss dabei auf den Migrationshintergrund vieler Schüler gelegt werden.
Welche Konzepte dazu beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung zum Einsatz kommen können, damit beschäftigt sich das Projekt ?Auf KURS in die Zukunft ? Kooperation Schule und Wirtschaft gestalten?. factorY hat den sechs Partnern des aus dem EQUAL-Programm der Europäischen Union geförderten Vorhabens über die Schulter geschaut und stellt ihre Ideen und Handlungsstrategien vor. In einem Gespräch mit Konrad Kutt vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erläutert dieser, worauf es ankommt, wenn mehr Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung verwirklicht werden soll. Seit September 2005 betreut das Institut bundesweit zehn Projekte mit dieser Zielsetzung.

Und welche Erwartungen haben Unternehmer an einen Ausbildungsgang, in dem es explizit um Nachhaltigkeit geht? Welche Anforderungen stellen sie an zukünftige ?Nachhaltigkeitsmanager?? Dazu geben neun Unternehmer der Ernährungswirtschaft Auskunft, die einen Lehrstuhl für ?Nachhaltige Ernährung? an der Fachhochschule Münster finanzieren.

Außerdem stellt factorY ? wie in jeder Ausgabe - interessante Beispiele für die Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens in Unternehmen vor. Diesmal liegt der Schwerpunkt bei solchen Betrieben, die eine Lernpartnerschaft mit einer Schule eingegangen sind, um jungen Menschen den Übergang ins Berufsleben zu erleichtern und die benötigten Fachkräfte heranzubilden. So bilden z. B. die 16 Unternehmen der Handwerkskooperation Raumfabrik inzwischen zusammen 25 Jugendliche aus. Noch zu Beginn der Lernpartnerschaft war dazu kein Betrieb bereit. ?Nachhaltige Bildung ist die, die zu einem Job führt?, lautet das Credo von Klaus Braun, Geschäftsführer der Raumfabrik. Durch die Zusammenarbeit würden die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung ?sozialer Kompetenz? für ihre berufliche Zukunft erkennen, und so wachse gegenseitiges Verständnis und Vertrauen.

Die Kluft zwischen Unternehmen und Schule überwinden will ebenfalls Automobilzulieferer Delphi. Das 1400 Mitarbeiter starke Unternehmen ist eine Lernpartnerschaft mit einer Realschule eingegangen. ?Uns geht es nicht um Rekrutierung?, sagt Christoph Bader, Ausbildungsleiter bei Delphi. ??Wir wollen in der Breite mehr Schüler für Technologie, Wirtschaft und Entwicklung interessieren.? Die Resonanz unter den Schülerinnen und Schülern sei gut, und bei guter Vor- und Nachbereitung bleibe sogar spürbar Nachhaltigkeit hängen.

factorY, das Magazin für Nachhaltiges Wirtschaften erscheint vierteljährlich. factorY ist nur im Abonnement für 23,50 Euro (inkl. MwSt. und Versand) erhältlich. Das Einzelheft kostet 4,60 Euro (inkl. MwSt.) zzgl. 2,50 Euro Versand. Bestellungen über www.factory-magazin.de oder Telefon 0234 9799513.