Einstiegshilfen

Schritt für Schritt zum systematischen Umweltmanagement

Hintergrund

Neben EMAS und ISO 14001 gibt es in Europa zahlreiche vereinfachte Umweltmanagementansätze für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Allein in Deutschland sind es rund ein Dutzend. Sie erlauben den Unternehmen die schrittweise Einführung eines Umweltmanagements und haben ein stetiges Wachstum zu verzeichnen.

Etwa 1.600 Betriebe setzen derzeit einen solchen vereinfachten Ansatz um, während die Zahl der nach EMAS validierten Unternehmen bei rund 2.000 stagniert.

Allerdings mangelt es bisher an Informationen, wie sich die einzelnen Konzepte voneinander unterscheiden und welche Elemente von EMAS beziehunsgweise ISO 14001 sie beinhalten. Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und des Umweltbundesamts (UBA) führt future e.V. deshalb nun gemeinsam mit Adelphi Consult, Berlin, und IFOK, Bensheim, ein Projekt durch, das einen Überblick über die nationalen und internationalen Ansätze geben soll.

Ziele des Projekts

Ziel des Vorhabens ist es, kurzfristig einen systematischen Überblick zu den vereinfachten Ansätzen zu erhalten. Mittelfristig soll das Projekt dabei helfen, KMU den Einstieg in ein systematisches Umweltmanagement zu erleichtern, um langfristig mehr Unternehmen für die Teilnahme an EMAS zu gewinnen. Das Vorhaben, das im Mai 2005 abgeschlossen sein soll, unterteilt sich dazu in die Phasen Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung sowie Entwicklung von Handlungsempfehlungen.

Ablauf

Bis Mitte 2004 hat das Projektteam eine detaillierte Bestandsaufnahmevon 13 nationalen Konzepten vorgenommen. Dazu zählen bundesweite Ansätze und Initiativen einzelner Bundesländer ebenso wie regionale Qualitäts- und Umweltsiegel. Auf europäischer Ebene betrachteten future, Adelphi und IFOK sechs Konzepte, darunter auch den viel diskutierten Ansatz aus Großbritannnien BS 8555/Acorn Method. Für die Bestandsaufnahme verwendete das Projektteam ein umfangreiches Erfassungsrasters, das Fragen nachgeht wie:

  • Welche Elemente von EMAS oder ISO beinhaltet das Konzept?
  • Erfolgt eine externe Überprüfung?
  • Wie hoch war der finanzielle Aufwand?
  • Welche ökonomischen und ökologischen Effekte ließen sich verbuchen?

Eine breit angelegte schriftliche Befragung und vertiefende Interviews lieferten im Sommer 2004 eine gründliche Analyse der einzelnen Konzepte. Im Herbst 2004 wird sich die Bewertungsphase anschließen.

Ergebnisse

Die einheitliche und umfassende Bestandsaufnahme ermöglicht erstmals einen systematischen Vergleich der eingesetzten Konzepte, imdem sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeigt. Und sie stellt dar, welche Elemente von EMAS oder ISO 14001 sich in den Konzepten ? teilweise oder vollständig ? wiederfinden. Viele davon orientieren sich zwar an EMAS oder ISO 14001, stellen jedoch die Umsetzung eines vollständigen Umweltmanagementsystems sowie die Option einer externen Validierung beziehungsweise Zertifizierung ? oft aus Kostengründen ? zurück.

Kontakt

Dr. Udo Westermann

future e.V. - verantwortung unternehmen

Am Hof Schultmann 63, 48163 Münster

Tel. 0251 97316 33/34,

udo.westermann(at)future-ev.de