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01.06.2017 08:02 Alter: 7 yrs
Kategorie: 2-2017, Soziale Verantwortung

Ältere trotz steigender Belastung im Job zufrieden - Betriebe auch bei Neueinstellungen Älterer

Betriebe machen gute Erfahrungen bei der Neueinstellung älterer Arbeitnehmer, zeigt ein Bericht des IAB. Trotz steigender Belastung sind Ältere im Job zufrieden, so die Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys.


Die Beschäftigungschancen Älterer verbessern sich. Die Gründe liegen im demografischen Wandel und der steigenden Erwerbsbeteiligung von Personen ab 50 Jahren. Eine aktuelle Publikation des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung untersucht, wann und zu welchen Konditionen Betriebe Ältere einstellen. Der Kurzbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) beleuchtet die Neueinstellungschancen der Älteren aus betrieblicher Perspektive. Er macht deutlich, in welchen Fällen Stellen besonders häufig durch ältere Personen besetzt werden.

Während im Zuge der demografischen Entwicklung und der Anhebung des Renteneintrittsalters der Anteil älterer Arbeitskräfte steigt, ändern sich gleichzeitig die Anforderungen und Arbeitsformen in den Betrieben rasant - durch technologischen Wandel und die Flexibilisierung der Arbeitswelt. Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) hat interessante Ergebnisse zur Jobzufriedenheit Älterer herausgefunden.

Er ist eine vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderte Langzeitstudie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) zum Wandel der Lebenssituationen und Alternsverläufe von Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Grundlage sind bundesweit repräsentative Befragungen im Quer- und Längsschnitt von jeweils mehreren Tausend Personen im Alter ab 40 Jahren. Gefragt wird nach der sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lebenssituation sowie zu subjektiven Sichtweisen und Lebenspläne älter werdender und alter Menschen in Deutschland. 

In der deutschlandweiten Befragung aus dem Jahr 2014 äußerten mehr als vier Fünftel der 55- bis 65-jährigen Erwerbstätigen eine hohe Arbeitszufriedenheit. Im Vergleich zu früheren Jahren gab es keinen Rückgang der Arbeitszufriedenheit. Wie schon in den Jahren 2002 und 2008 waren auch im Jahr 2014 rund 85 Prozent der älteren Arbeitskräfte mit ihrer beruflichen Situation zufrieden oder sehr zufrieden. 

Dies überrascht, da im selben Zeitraum die empfundenen Arbeitsbelastungen spürbar zugenommen haben. So fühlte sich im Jahr 2014 nahezu ein Drittel (34 %) der 55- bis 65-jährigen Erwerbstätigen stark belastet von körperlich anstrengenden oder einseitigen Arbeitsanforderungen. Im Jahr 2002 war es nur ein Viertel (26 Prozent). Auch die Stressbelastung war hoch. Fast die Hälfte (48 Prozent) der älteren Arbeitskräfte war ziemlich oder sehr belastet durch starken Arbeits- oder Termindruck und nervliche Anspannungen.

Offenbar gelingt es den älteren Arbeitskräften bislang jedoch mehrheitlich, mit den gestiegenen Anforderungen und Belastungen umzugehen und sich die Zufriedenheit mit dem Job zu bewahren. Dennoch zeigen die Befunde, dass mehr Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Belastungen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu reduzieren. Durch bessere Bedingungen für ein alternsgerechtes Arbeiten kann ein längerer Verbleib im Erwerbsleben nachhaltig gestützt werden, empfehlen die Autor*innen.

Weitere Befunde finden Sie in: Altern im Wandel. Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS), herausgegeben von Katharina Mahne, Julia K. Wolff, Julia Simonson und Clemens Tesch-Römer, unter link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-658-12502-8&nbsp;