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< Bundesregierung: Sozialunternehmen werden wichtiger
21.02.2017 09:20 Alter: 7 yrs
Kategorie: Soziale Verantwortung, 1-2017

Neue Portale zum demografischen Wandel: Arbeitswelt und Hilfen für Kommunen

Über den demografischen Wandel in der Arbeitswelt informiert das neue Internetportal demowanda.de. Es bündelt ressortübergreifend Fachwissen zu gesellschaftlichen Entwicklungen, die künftig Arbeit beeinflussen. Das Webangebot kommunen-innovativ.de bietet Kommunen und Regionen Unterstützung im Umgang mit dem demografischen Wandel.


Screenshots der Webseiten demowanda.de und kommunen-innovativ.de

Bis zum Jahr 2060 wird - nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes von 2015 - die Bevölkerung in Deutschland um rund sieben Millionen Menschen zurückgehen. Die Bevölkerung wird zudem älter und vielfältiger. Diese Entwicklungen werden sich regional ungleich verteilen und besonders Unternehmen und Kommunen in peripheren und bereits von Schrumpfung betroffenen Regionen vor weitere Herausforderungen stellen.

Um Erkenntnisse, Daten und Fakten hierzu leichter zugänglich zu machen, bieten sechs Ressortforschungseinrichtungen des Bundes, das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA), das IAB und das Robert Koch-Institut (RKI), ab sofort das gemeinsame Internetportal demowanda.de an. Es gibt einen Überblick über Entwicklungen in verschiedenen Lebensbereichen, die die Arbeitswelt beeinflussen. Das gebündelte ressortübergreifende Fachwissen ermöglicht erstmals einen umfassenden Blick auf Entwicklungen in Deutschland, die für eine alters- und alternsgerechte Gestaltung der Arbeitswelt von Bedeutung sind.

Das Portal gliedert sich in die sechs Themenbereiche "Bevölkerung", "Bildung", "Arbeitsmarkt", "Arbeitsbedingungen", "Gesundheit" und "Arbeit im Alter", die die verschiedenen Zusammenhänge zwischen Arbeitswelt und demografischem Wandel deutlich machen.

Für die berufliche Qualifikation deuten Untersuchungen des BIBB und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) darauf hin, dass gerade im Bereich Gesundheit, aber auch im Bereich der Be- und Verarbeitung von Holz und Kunststoffen sowie in den Bauberufen künftig nicht genug qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen werden. Zudem verändern neue Techniken und Praktiken die Arbeitswelt stetig und erfordern geeignete Weiterbildungsmaßnahmen. Laut Studien des BIBB haben 2013 rund 70 Prozent der Betriebe in Deutschland Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt. Darüber hinaus stieg nach Ergebnissen des Deutschen Alterssurveys der Anteil an Personen, die im Ruhestand erwerbstätig sind - von rund 6,3 Prozent im Jahr 2003 auf 11,6 Prozent in 2014.

Für Kommunen im demographischen Wandel gilt es, die Angebote der Daseinsvorsorge einer veränderten Nachfrage anzupassen, sich entleerende Orte mit neuem Leben zu füllen, junge und alte sowie neu zugewanderte und lang ansässige Menschen zu integrieren und gemeinsam die Städte und Gemeinden lebenswert weiterzuentwickeln. Dafür sind neue, mutige und innovative Lösungen erforderlich. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt mit der im Frühjahr 2016 gestarteten Fördermaßnahme Kommunen innovativ neue Kooperationen aus Kommunen und Wissenschaft, die für diesen veränderten Bedarf nach Lösungen suchen.

Im Rahmen von rund 30 Forschungsvorhaben werden in den kommenden drei Jahren Lösungen erprobt, die helfen, die räumlichen Auswirkungen des demografischen Wandels zu gestalten und dabei verantwortungsvoll mit Land- und Flächenressourcen umzugehen. Sie erarbeiten z. B. neue Konzepte und Instrumente zur Entwicklung der Städte und Kommunen, durch die Zentren reaktiviert und ihre architektonische Substanz wiederentdeckt werden sollen. In anderen Vorhaben steht der notwendige Umbau der Infrastruktur im Mittelpunkt. Erforscht werden auch neue Finanzierungs- und Organisationsmodelle, die lokale Wirtschaft und Bürger einbeziehen. Fast allen Modellen ist gemeinsam, dass Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik neue - wissenschaftlich begleitete - Formen der Kooperation eingehen.

Die nun freigeschaltete Webseite informiert fortlaufend über die einzelnen Forschungsansätze der in Deutschland verteilten Kommunen und thematisiert übergreifende Aspekte und Rahmenbedingungen. Sie zeigt wegweisende neue Konzepte und Praxisbeispiele auf und bietet eine zentrale Plattform für alle, die an der zukunftsorientierten Mitgestaltung ihrer Städte und Gemeinden interessiert sind.

future hat 2013 bis 2014 das Projekt DemografieFit in zwei verschiedenen Regionen mit 16 Unternehmen durchgeführt. Lösungen und Praxisbeispiele für eine Anpassung an den Wandel stehen auf der Website zur Verfügung.