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17.01.2000 17:12 Alter: 24 yrs
Kategorie: Pressemitteilung future

Dialog zwischen Zertifizierung, Industrie und Verbrauchern ? 2. future Erfa-Treffen Textil/Bekleidung in NRW zum Öko-Tex-Standard 100

Lengerich - Die umweltorientierte Unternehmensinitiative future e.V. hat zum zweiten Treffen der Erfa-Gruppe Textil/Bekleidung eingeladen. Am 13.01.2000 diskutierten im Technologiehof Münster mehr als 30 Unternehmensvertreter über Probleme und Erfolge bei der praktischen Umsetzung von Öko-Labels in der Bekleidungsbranche und der Akzeptanz beim Verbraucher. Konsens bestand in dem Bestreben die Gesundheitsverträglichkeit der Bekleidungsprodukte durch Zusammenarbeit zwischen den Partnern der textilen Kette zu sichern und dem Kunden zu gewährleisten. Hierzu bietet das future-Projekt "texweb" den Bekleidungsherstellern im Internet eine Marktübersicht über mit dem Öko-Tex-Standard zertifizierte Zulieferprodukte.


Unentscheiden hingegen blieb die Frage nach einer Kennzeichnung der Endprodukte durch ein Produktlabel. Als Vertreter des am weitesten verbreiteten Labels, dem Öko-Tex-Standard 100, verwies Herr Dannhorn vom Forschungsinstitut Hohenstein auf die Notwendigkeit strenger Vorschriften und Kontrollen. Nur so könnten die Verbraucher vor Schadstoffen geschützt und die Glaubwürdigkeit des Labels gewährleistet werden. Der Handel hat schon seit Jahren auf den steigenden Druck der Verbraucher reagiert und entsprechende Liefervorschriften erarbeitet, die sich an den Vorgaben der Öko-Labels orientieren. Nach Meinung von Frau Heinrichs, bei der Karstadt AG f?r Qualitätsfragen zustndig, steht die Produktverantwortung im Vordergrund. Dadurch ist jeder Hersteller ohnehin verpflichtet, gesundheitlich unbedenkliche Waren anzubieten. Gegenüber dem Kunden favorisiert die Karstadt AG keine Kennzeichnung am Produkt, sondern strebt f?r die Zukunft eine generelle Aussage an, da§ alle bei Karstadt erhältlichen Bekleidungsstücke grundsätzlich den über die gesetzlichen Maßstäbe hinaus gehenden Anforderungen des Öko-Tex-Standards 100 entsprechen. Im Sinne der Verbraucher ist die Verständigung auf ein Label gefragt, das weltweit gültig ist und eine einfache, klare Aussage zum Produkt erlaubt, so die Forderungen von Herrn Dr. Dullin, Verbraucherzentrale NRW. Die Silbe "Öko" sei inzwischen nicht mehr gefragt. Vielmehr sollte der direkte Nutzen für die Verbraucher offensichtlich werden. Das Thema Gesundheit wird dabei immer mehr an Bedeutung gewinnen. Frau Ammon von der Sozialforschungsstelle (sfs) Dortmund stellte eine Studie vor, bei der 2.300 Produktionsbetriebe nach der Bedeutung von Öko-Labeln befragt wurden. Zur Sicherung des Produktionsstandortes spielten Arbeitskosten und Know-How die größte Rolle, so die Einschätzung der Unternehmen. Öko-Label werden wegen des hohen organisatorischen und finanziellen Aufwandes kritisiert.
future-Büro Lengerich, Dr. Udo Westermann, Fon: 05481/921-110 Fax: -551. lengerich@future-ev.de